Abisko

Auf den Hund gekommen

Gestern Abend auf dem Weg zur Küche hatten wir so eine Ahnung, als wir einen Blick nach oben riskierten. Ich zückte sofort mein Handy mit der neuen App. Und voilà,

wir hatten richtig gelegen. Der Plan war also zu kochen, essen, um dann in warmen Klamotten mit heißem Glögg bewaffnet auf Polarlichtsuche zu gehen. Dann wollten wir bessere Fotos als obiges machen, indem wir mithilfe des Stativs das Verwackeln vermieden -bei einer Belichtungszeit von 20 Sekunden kann man ein Handy oder eine Kamera gar nicht still halten.

Leider ließ sich dieser Plan insofern nur schlecht realisieren, als sich der Himmel nach dem Essen zugezogen hatte und stark bewölkt war. Unter diesen Umständen haben es Polarlichter schwer.

Unseren Plan mussten wir also ändern. Zum Glück schmeckt Glögg im Bett auch sehr gut…

Heute Morgen dann waren wir dank des Weckers etwas früher auf und beim Frühstück. Es war natürlich genauso gut wie immer, und heute habe ich auch endlich den Hering probiert, und zwar die Sorte mit Dill-Honig-Marinade. Abgesehen davon, dass es etwas speziell ist, Hering zu frühstücken, war es eigentlich ganz lecker. Vielleicht probiere ich morgen die andere Sorte..

Im Anschluss an das Frühstück haben wir wenig Zeit verloren und uns schnell fertig gemacht -ja, die Sonne geht heute noch fünf Minuten früher unter…- und waren bereits um kurz nach zehn Uhr draußen.

Heute war es mit -11 Grad deutlich kälter als gestern, und so hatten wir aufgerüstet: ich hatte ein Unterhemd und Langarmshirt unter meinem Pullover (beides Merino), darüber den Mantel. Damit kam ich den ganzen Tag gut klar, mir war wirklich warm. Klaus dagegen hatte sieben Schichten an!!! Für ihn scheinbar passend…

Wir haben heute eine wirklich wunderbare Schneewanderung durch den Nationalpark gemacht, wenn auch ohne richtige Schneeschuhe. Eine entsprechende Wandergruppe ist kurz nach uns aufgebrochen und hatte auch bestimmt Spaß. Wir haben die absolute Stille genossen (abgesehen von Knischen des Schnees unter unseren Schuhen), auch um den Preis der etwas mühsameren Fortbewegung im knöchelhohen Pulverschnee.

Heute war ein durch und durch sonniger Tag. Leider haben wir die Sonne dennoch nicht zu Gesicht bekommen, denn über die den Park umgebenden Berge schafft sie es nicht mehr…

Weil es soo schön war, sind wir alle paar Minuten stehen geblieben, um Fotos zu machen. Das ist zwar einerseits schön, hat aber andererseits mindestens zwei negative Konsequenzen. 1.: Die Hände werden unglaublich kalt. 2.: Der Handyakku leert sich rasend schnell aufgrund der Kälte. Darüber hinaus kommt man auch nicht wirklich vorwärts. Und die Sonne… 😀

Unser heutiges Ziel war eine Hängebrücke – nicht spektakulär, aber schön.

Beim Überqueren hat sie wunderbar gewackelt. Lange haben wir uns hier aber nicht aufgehalten, dafür war es dann doch zu kalt. Wir haben uns zügig auf den Rückweg gemacht, der eigentlich eher ein Rundkurs war.

Was mich die ganze Wanderung über beschäftigt hat, waren die Spuren im Schnee.

Leicht zuzuordnen waren die Skispuren inklusive zugehöriger Stöcke. Auch die menschlichen Fußabdrücke waren easy als solche zu identifizieren. Aber was ist mit den folgenden Spuren?

Hier bin ich fast sicher, dass ein Hase Urheber der Spur ist.

Auf der Seite https://naturgruen.net/2013/12/22/spuren-im-schnee/ hab ich sehr viele Informationen zum Spurenlesen gefunden und den Eindruck gewonnen, dass es eine ziemlich anspruchsvolle Tätigkeit ist…

Diese Spur hier

kann ich beispielsweise überhaupt nicht zuordnen. Und auch diese hier nicht,

wobei ich, nicht zuletzt aufgrund des abrupten Abbruchs, einen Vogel als Urheber unterstellen möchte.

Blutspuren haben wir jedenfalls nicht gefunden, und auch kein Erdloch oder Ähnliches.

Und das Hermelin?

Folgende Spur

haben wir heute immer wieder gesehen. Ein Katze, hier also etwa ein Luchs, kann es aufgrund der ausgefahrenen Krallen nicht gewesen sein.

Man kann Hauptballen, Zehenballen und zwei Krallen (warum eigentlich nur zwei?!) erkennen. Ein Hermelinabdruck würde fünf Zehenballen samt Krallen erkennen lassen…

Ein Wolf hingegen nur vier Ballen. Aber wie groß wären diese? Viele Fragen, wenig Antworten…

Wir setzten unseren Weg fort, und kamen damit der eher ernüchternden Antwort näher:

Es war dann wohl ein handelsüblicher Hund, der diese Spuren hinterlassen hatte. Irgendwie enttäuschend. So schlecht, wie der Titel „Auf den Hund gekommen“ vermuten lassen könnte, fühlten wir uns allerdings nicht. Und morgen ist ja ein neuer Tag mit einer neuen Wanderung- vielleicht haben wir ja dann Glück?

Zurück zur heutigen Wanderung: wir hatten auf unserem Rundkurs ein Stopp im Laden eingeplant, wollten Tiefkühlpizza kaufen. Auch wenn der Rückweg mit 2,5 Kilometern nicht ganz kurz ist, besteht bei -11 Grad ja trotzdem kein Risiko, dass die Pizza auftaut… neuen Glögg haben wir bei der Gelegenheit auch gleich gekauft.

Die Laternen waren schon an und es dämmerte schon sehr, als wir um kurz nach Zwei zu Hause waren.

Den Blog schreibe ich gemütlich am

sitzend.

Für heute Abend ist wolkenloser Himmel angesagt, so dass wir unser Glück noch mal versuchen werden.

Besonders lang werden wir es aber wohl nicht aushalten können, denn beim Fotografieren hat man ja wenig Bewegung, und es sind gefühlte Temperaturen von -16 Grad angesagt.

Zur Not retten wir uns von draußen direkt in die Sauna…

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