Abisko

Der letzte Tag

Ja-a- wir haben gestern Abend den Polarlichtern noch ein Schnippchen geschlagen. Obwohl der Himmel sehr bewölkt war, haben wir uns mit der App beratschlagt – 47%!- und uns in unsere warmen Klamotten geschmissen, diesmal direkt nach dem Abendessen. Wir haben auch ein paar ganz gute Fotos gemacht,

aber es wurde doch recht schnell zu wolkig. Macht nichts, ab ins Bett! Wobei uns die -8 Grad diesmal fast sogar angenehm erschienen!

Heute Morgen hieß es dann packen, leider!

Wir sind eigentlich alle Winterwanderwege, die von hier zu Fuß erreichbar sind, gewandert.

Wir haben viel mehr Polarlichter gesehen, als wir uns erhofft hatten.

Es ist also völlig in Ordnung, nach Hause zu fahren.

Und trotzdem wäre es gar nicht schlimm, noch ein paar Tage hier zu bleiben…

Aber wir haben diesen letzten Tag so gut genutzt wie möglich: mit einem langen Spaziergang durch den Canon. Hier haben wir Zac getroffen, unseren Guide von der Polarlichtexkursion. Er hat uns noch einmal zur guten Sichtung der Polarlichter gratuliert- in der vergangenen Woche waren sie besonders gut zu sehen. Wir kamen ins Gespräch, und er zeigte sich von unserer gestrigen Wanderung durchaus beeindruckt: „That was a solid hike!“ Bei genauerem Nachdenken und Hinsehen waren wir ebenfalls durchaus beeindruckt von uns…

Genau hingesehen haben wir auch bei den Menschen, die sich am Ice Climbing versucht haben:

Auch hierzu eignen sich gefrorene Wasserfälle offenbar. Die Person auf dem Foto hatte allerdings größere Probleme, sich nach oben zu bewegen.

Wir sind dann weiter in Richtung See und Vogelkolonie spaziert. Zu dieser Jahreszeit ist der Weg nicht gesperrt, weil eigentlich keine Vögel da sind, mit Ausnahme der Lapplandmeise und einigen wenigen anderen. Zu Hause sind die Zugvögel ja auch schon lange weg; den Zug der Kraniche haben wir ja leider verpasst.

Der Spaziergang war trotzdem sehr schön, alles winterlich karg und in wenigen Farbtönen gehalten.

Das brachte uns auf die Idee, mal die Bildbearbeitung des Handys auszuprobieren- wenn ohnehin schon alles recht unbunt ist, kann man sich ja mal in Schwarzweiß-Fotografie versuchen…. :

Sieht gar nicht schlecht aus, finde ich!

Den zahlreichen Hinweisschildern zufolge ist hier im Frühjahr und Sommer aber natürlich viel mehr in der Natur los:

Wir sind auch am Kriegsgrenzmuseum vorbei gekommen und haben viel über die Verteidigungsfähigkeit der Schweden und die entsprechenden Erfahrungen gelesen.

Interessant war für mich, dass bei der Abwägung, ob mit der E10 eine große Straße gebaut werden soll, auch militärische Überlegungen eine Rolle gespielt haben. Denn jede Straße bietet natürlich auch dem Feind verbesserte Möglichkeiten, sich zu bewegen. Wohlgemerkt- die Fertigstellung der Straße gelang im Jahr 1982!! Eigentlich eher befremdlich, so ein Bedrohungsgefühl; und in den vergangenen zwei Jahren dürfte das nicht kleiner geworden sein..

Zurück im Haus waren wir noch in der Sauna, haben gekocht und gegessen und dann war es auch schon Zeit für den Zug. Naja, ein paar Souvenirs haben wir auch noch gekauft, na klar.

Bevor wir endgültig aufgebrochen sind, haben wir uns noch von Linnea, einer wirklich sehr netten und aufmerksamen Mitarbeiterin verabschiedet. Sie hatte mir am ersten Tag das Brett ins Bett legen lassen, und ich habe mich häufig mit ihr am Kamin unterhalten.

Um 16:30 waren wir dann am Bahnhof,

nachdem wir festgestellt hatten, dass es gar nicht so einfach ist, Koffer durch den tieferen Schnee zu ziehen.

Jetzt sind wir im Zug

auf der langen Heimreise. Das erfordert natürlich etwas Geduld, gibt einem aber auch die Möglichkeit, ein etwas realistisches Gefühl für Entfernungen zu entwickeln.

Mal gucken, wie es so klappt. Momentan sind hier im Abteil nicht weniger als geschätzt 32 Grad. Und wir müssen in Boden umsteigen, weil aus uns nicht bekannten Gründen dieser Zug gar kein Schlafwagenabteil hat.

Den Tag morgen können wir noch einmal in Stockholm genießen.

Und in Hamburg werden wir, darüber wurden wir schon per SMS informiert, mit über drei Stunden Verspätung eintreffen…

Wie auch immer, wir werden wohl irgendwann wieder in Dortmund sein. Und das ist auch gut so!

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